Januar – Fisch des Jahres – Der Stör
Auch in diesem Jahr wurde ein Fisch des Jahres gewählt: Der Stör.
Da seine Vorfahren bereits vor über 200 Millionen Jahren in der Natur vorkamen, wird er auch als lebendes Fossil bezeichnet.
Die Fischart Stör ist leicht anhand seiner charakteristischen Gestalt zu erkennen: Die Schnauze ist lang und mit vier Barteln versehen. Die Beschuppung ist stark reduziert. Dafür befinden sich an den Körperseiten fünf Längsreihen mit Knochenplatten. Darüber hinaus ist die Rückenflosse weit nach hinten versetzt und die asymmetrische Schwanzflosse ähnelt der von Haien. Manch einer verbindet den Stör gedanklich auch mit Kaviar. Dabei handelt es sich um die gereinigten und gesalzenen Eier, den Rogen.
Ursprünglich waren in Deutschland zwei Störarten heimisch: In der Nordsee der Europäische Stör (Acipenser sturio) und in der Ostsee der Atlantische Stör (Acipenser oxyrinchus). Indessen war der Stör in Baden-Württemberg seit jeher selten.
Diese beiden Störarten zählen zu den anadromen Wanderfischen. Dies bedeutet, dass die adulten Tiere Laichwanderungen in Flüsse unternehmen, um sich dort fortzupflanzen. Dabei verbleiben die Jungtiere des Europäischen Störs für 2–4 Jahre im Geburtsgewässer und wandern am Ende eines Sommers ins Meer ab. Dort ernähren sie sich von wirbellosen Organismen am Boden. Nach einem Aufenthalt von 12–15 Jahren im Meer werden die
adulten Tiere geschlechtsreif und sind bei ihrer ersten Laichwanderung 120–160 cm groß.
Bedingt durch Überfischung, Gewässerverbau sowie die damalige schlechte Wasserqualität konnte sich der Stör in Deutschland nicht mehr erfolgreich fortpflanzen. Infolgedessen verschwand er allmählich und gilt heute als verschollen. Zur Förderung eines Störbestandes wird insbesondere auf drei Maßnahmen gesetzt: Die bestehenden Restbestände in Nord- und Ostsee zu schützen. Besatzmaßnahmen durchzuführen. Und vor allem gilt es, geeignete Lebensräume und erreichbare Laichgebiete wiederherzustellen.